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Ist
ein Mann besser als kein Mann?
Dieser Frage möchte das AuGuSTheater
Neu-Ulm mit der spritzigen Komödie "Honigmond"
von Gabriel Barylli auf den Grund gehen.
Drei junge Frauen, die auf drei verschiedene
Arten versuchen, mit dem Problem Männer umzugehen.
Linda
setzt ihre weiblichen Waffen ein, weil sie weiß, dass
das Auge des Mannes besser entwickelt ist als sein Verstand.
Sie hat mehrere Liebhaber gleichzeitig und möchte in ihren
aufregenden und abwechslungsreichen Affären keine Gefühle
investieren, damit sie die Kontrolle nicht verliert. Für
sie ist eines klar: Wenn es nicht die wahre Liebe ist, will
sie im Krieg der Beziehungen benutzen und nicht benutzt werden.
Christine ist geschieden und hat mit der Männerwelt
abgeschlossen. Ihrer Meinung nach ist die Ehe ein hoffnungsloser
Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man
alleine niemals gehabt hätte. Sie glaubt, dass der aufrichtig
liebende Gentlemen, der seine Angebetete verehrt und beschützt,
längst ausgestorben ist. Darum probiert sie, selbständig
und mit beruhigenden Orangenblütenbädern ihr Glück
in die Hand zu nehmen.
Barbara ist das Musterbeispiel für eine
glückliche Ehefrau. In ihrer siebenjährigen Ehe geht
es schon länger nicht mehr um oberflächlichen Sex,
sondern um das Verschmelzen zweier geistig und seelisch verbundener
Menschen, bei denen Äußerlichkeiten keine Rolle mehr
spielen. Denn Liebe ist: wenn einem ein seliges Schnarchen von
der anderen Bettseite eine beruhigende Sicherheit signalisiert.
Doch plötzlich wird das Leben der drei Damen durcheinander
gewirbelt, und nichts ist mehr so, wie es einmal war.
Ein ehrliches Stück über Sex, Beziehungen, Männer,
den Zauber der Liebe und über die Freundschaft zwischen
drei Frauen. |
Publikumsstimmen:
"Einfach
super diese Wandlungsfähigkeit der Schauspielerinnen,
vom 'männermordenden Vamp' zur 'schlabberlooktragenden
Coach-Potato' und von der braunen Feldmaus zur löwenmähnigen
Verführungskünstlerin. Großartiges Stück,
brilliant besetzt und inszeniert!!! Es war ein rundherum
gelungener Abend, vielen Dank. Wir haben euch 'großflächig
;-)' weiterempfohlen." (Waltraud, Resi, Erika,
Gitte und Veronika,e-Mail vom 26. Mai 08)
"Oh, wie wahr! Echt
super!" (Petra, Marion, Gabi, Sabine, Uli, 02. Mai
08)
"Haben uns köstlich
amüsiert!!! Danke!" (Martina, 17. April 08)
"Wir waren zum dritten
Mal hier und werden auch wiederkommen! Solange Ihr so erfrischend
anders seid und weiterhin so tolle Stücke spielt!"
(Katharina und Martin, 10. April 08)
"Das erste Mal im
Theater - aber super war's!!" (anonym, 4. April
08)
"Spektakulär und wie im richtigen Leben!?"
- "Wie in unserem Leben." (die sieben Zwerge:
Steffi, Anja, Julia, Ulli, Moni, Renate, Elfie; "Danke,
Felix Achberger!", 04. April 08)
"Echt super geil!" (Horste mit süßer,
sexy Heidi, 05. April 08) |
Drei Frauen und ein Arufbeantworter
Von Florian L. Arnold
Neu-Ulm.
Gabriel Barylli, geboren 1957 in Wien, arbeitete als Schauspieler
und Regisseur; seit Mitte der 80er Jahre ist er auch als Autor
überaus gefragt. Sein Roman "Honigmond" wurde 1996
mit Veronika Ferres in der Rolle der Barbara verfilmt und wird
seit 1993 höchst erfolgreich an zahlreichen deutschen Theatern
inszeniert. Nun ist die Komödie in einer Inszenierung von
Heinz Koch und Claudia Riese im Neu-Ulmer "AuGuS-Theater"
zu sehen.
Ein bisschen an "Sex and the City" erinnert
diese Geschichte um drei junge Frauen in höchst unterschiedlichen
Lebenssituationen. Linda ist ein abgeklärt wirkender Vamp,
der alle weiblichen Reize einsetzt um eine unüberschaubar
gewordene Männerschar an sich zu binden. Linda ist pragmatisch:
Sie benutzt die Männer, an die wahre Liebe, so behauptet
sie, glaubt sie nicht mehr. Ihre Mitbewohnerin Christine ist Psychologin
und geschieden. Christine glaubt an die romantische Liebe "a
la Rock Hudson und Doris Day". Da es jedoch diese Hollywood-Gentlemen
nicht mehr gibt, beruhigt sie sich mit Orangenblütenbädern.
Am Weihnachtsabend wird dann das Leben der Damen
durch Barbara, eine Freundin Christines, durcheinandergewirbelt:
Barbara hat ihren Mann, den Softie und Frauenversteher, mit einer
anderen erwischt! Fortan ist alles anders. Und dann gibt es da
noch den Anrufbeantworter, "die Falle", auf dem die
buntscheckige Männerhorde unsterblich blamable Liebesgrüße
hinterlässt.
Baryllis launiges Stück in der Inszenierung
von Heinz Koch ergibt dank dreier mit großer
Lust agierender Schauspielerinnen (Sarina Schnizer
als Barbara, Christiane Reichert als Linda und Esther Barth
als Christine) ein hervorragendes Vergnügen.
Auch als Mann genießt man die durchaus berechtigten
Lästereien des Damentrios, denn zwischen manchem satirisch
überhöhten Bonmot glitzert viel Wahrheit. Die Männer
sind mal Lustobjekt, mal hilflose Ex-Kinder, die man "beschützen
muss" (Christine).
Angekommen in der Realität, lassen sich die
Frauen ihren Sinn für Romantik nicht abkaufen. Dies wird
auch schön in den Chansons spürbar, die die Darstellerinnen
live singen.
Die Komödie bekommt Tiefe, wenn Sarina Schnizer
(Barbara), von Christiane Reichert am Klavier begleitet, berührend
"je ne quitte pas..." anstimmt oder Christine trotzig
"Ich will alles!" singt.
Das Publikum amüsierte sich köstlich
und dankte mit viel Applaus.
Neu-Ulmer Zeitung, Montag, 7. April 2008
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Im Kettenkarussell
der Gefühle
Gabriel Baryllis Boulevard-Komödie
"Honigmond" im Theater Neu-Ulm
Gabriel Baryllis Boulevard-Komödie "Honigmond"
kommt im Augus-Theater so daher, wie sich die drei Frauen
im Beziehungsstress den Mann ihrer Träume wünschen:
liebevoll, kurzweilig und mit Hingabe.
ULI LANDTHALER
"Honigmond" heißt auf englisch
"Honeymoon" und steht für Flitterwochen, aber
das würde in die Irre führen. Christine (Esther
Barth) und Linda (Christiane Reichert), die Heldinnen des
Boulevardstückes, haben eben kein Interesse dran, sich
mit Haut und Haaren dem nächstbesten Mann auszuliefern:
Zu viel Nähe bringt Unglück, lautet ihre Erkenntnis.
Und auch ihre Freundin Barbara (Sarina Schnizer), die nach
außen hin eine Musterehe führt, hat jetzt die Nase
voll.
Linda, die sich mit Christine die Wohnung teilt, verfügt
da über eine bessere Methode: Sie lässt sich zu
weiten Reisen nach Ägypten und auf die Osterinseln einladen,
aber immer mit getrennten Zimmern. Das hält die Spannung
hoch und die Bemühungen des Verehrers auf Touren.
Und so lassen sie genüsslich die Bemühungen
der Verehrer auf sich zurollen. Die sülzen auf den Anrufbeantworter
oder schicken ein buntes Riesen-Ei, um zum Trip auf die Osterinseln
zu laden. Die Frauen wiederum stylen sich fürs Rendezvous,
ohne sich ihrer Sache sicher zu sein: Wollen sie oder nicht?
Schlechte Erfahrungen mischen sich mit der Sehnsucht, jetzt
endlich mal den Richtigen zu treffen.
Dieses Hin- und Hergerissensein bildet die Chemie des Boulevardstücks
aus der Feder von Gabriel Barylli - mit einer Reihe flotter
Sprüche der beziehungsfremdelnden Frauenriege, aber keinem
Feuerwerk an Gags, Einfällen und Wendungen wie zuletzt
die "Kaktusblüte" an selber Stelle. Der "Honigmond"-Beziehungsreigen
ist keine wilde Achterbahnfahrt, sondern eher ein Kettenkarussell
- bunt, rund, mit kontrolliertem Tempo.
Bei der Inszenierung hat Regisseur Heinz Koch dafür gesorgt,
dass das Stück auf breiten Reifen daherkommt, wie es
sich auf einem Boulevard gehört. Ester Barth, Christiane
Reichert und Sarina Schnizer spielen sich im Verlauf der Premiere
immer mehr hinein in Lust und Leid der drei fröhlich-unglücklichen
zukünftigen Ex-Geliebten. Intendantin Claudia Riese sorgt
wieder nicht nur für originellen Bühnenfummel, sondern
auch für ein ansprechendes, aufwendiges Bühnenbild
mit Mond und Sternenhimmel. Und einige Songs bringen Abwechslung
und Revue-Atmosphäre, auch wenn die Tontechnik zur Premiere
im gut besuchten Neu-Ulmer Theater noch etwas gehakt hat.
Südwest Presse, Dienstag,
8. April 2008
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