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Neu-Ulms einzig{artig}e Profi-Bühne: Studien und Dokumente zum Thema Lachen

Wochenmagazin - krank

Googelt mal "Lachen"

Wer das Stichwort "Lachen" bei Google eingibt, erhält in 0,11 Sekunden 11.300.000 Ergebnisse (am 27. Januar 2010). Und überall wird es gesagt: Lachen ist gesund.

Als wir das vor Jahren behauptet und für "Theater auf Krankenschein" plädiert hatten, gab es noch kein "worldwideweb". Heute würden wir jede Menge Belege dafür bringen können, wie richtig unsere Idee war und ist. So gibt es inzwischen sogar den Lachyoga, fast 150 Lachclubs in Deutschland und den Weltlachtag.


Aber Theater mit solchen Komödien, wie wir sie spielen, die bessere Therapie, deswegen "Theater auf Krankenschein"! Aber, das passt nicht in den KRAM des medizinisch-industriellen Komplexes! Es kostet zu wenig, wirft zu wenig ab, die Pharmaindustrie verdient nicht dran (hat eher dadurch Verluste), es ist zu präventiv. Nachbehandlungen von Schäden durch Humorlosigkeit bringen mehr Profit.

So weit so schlecht. Dennoch dokumentieren wir einiges zu dem Thema:

Hier zunächst mal die tollste Internet-Seite zum Thema Humor.

Da findet man alles von Gelotologie bis zum Humor-Kongress. Da sieht man, dass die Idee "Theater auf Krankenschein" total up to date ist. Aber bis das mal jemand kapiert...

Humor in der Therapie: 27 Fragen und Anworten.
Von Michael Titze und Peter Hain, Messe Basel 1998

Und schauen Sie unbedingt auch einmal hier

Lachen ist gut für die Blutgefäße

Lachen ist tatsächlich gesund, besonders für die Blutgefäße, es erweitert sie und verbessert so den Blutfluss, wie eine Studie amerikanischer Wissenschaftler zeigt. Die Forscher um Michael Miller von der Uni von Maryland ließen Freiwillige Filme schauen - Komödien wie "Verrückt nach Mary" oder Dramen wie den Kriegsfilm "Der Soldat James Ryan". Danach untersuchten sie die Blutgefäße der Probanden. Nach gut 300 Untersuchungen zeigten sich Unterschiede im Gefäß-Durchmesser von 30 bis 50 Prozent zwischen jenen, die bei einem Film viel gelacht hatten, und anderen, die ein Film in Stress versetzt hatte."Es ist sehr gut möglich, dass regelmäßiges Lachen als Bestandteil eines gesunden Lebensstils Herzkrankheiten vorbeugen kann", sagte Miller auf dem Treffen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Paris. "Also: Esst Gemüse, bewegt Euch und: lacht jeden Tag herzlich!"
(dapd, Südwest Presse online am 3. September 2011)

Lachen scheint vor Schmerzen zu schützen

London - Lachen kann nach einer britischen Studie möglicherweise vor Schmerzen schützen. Davon gehen Forscher der Universität Oxford nach mehreren Experimenten mit Menschen aus, deren Schmerzempfindlichkeit sie testeten.

Das Lachen, vor allem in Gruppen, könnte Endorphine freisetzen und die Reizschwelle erhöhen.

Die Teilnehmer mussten sich entweder ein lustiges Video oder eine faktenreiche Dokumentation anschauen, schreiben die Forscher im Fachblatt «Proceedings of the Royal Society B». In Tests habe ausgiebiges Lachen die Reizschwelle gegenüber physischem Schmerz erhöht, zum Beispiel wenn eine Manschette zur Blutdruckmessung am Oberarm immer stärker aufgepumpt wurde. Diesen Effekt konnten die Experten bei Zuschauern ernster Vorführungen nicht feststellen. Dies sei am besten mit der Aktivität von Endorphinen zu erklären.

«Wir vermuten, dass die körperliche Aktion beim Lachen die Aktivierung des Endorphin-Systems in Gang setzt», schreiben die Wissenschaftler. Endorphine, mitunter auch als Glückshormone bezeichnet, sollen eine wichtige Rolle bei der Schmerzverarbeitung spielen und dem Organismus bei der Bewältigung von physischem und psychischem Stress helfen. Bisher wurde dieses Phänomen vor allem mit großer physischer Anstrengung, wie Laufen, in Verbindung gebracht.

Die Forscher gehen davon aus, dass das für das menschliche Lachen typische anhaltende Ausatmen ohne Luft zu holen einen ermüdenden Effekt hat, der schließlich zur Ausschüttung der Endorphine führt. Dieser Effekt wurde nach Angaben der Experten noch verstärkt, wenn sich die Versuchspersonen die lustigen Videos nicht allein, sondern in Gruppen ansahen. Die Ergebnisse zeigen, dass dann die Reizschwelle gegenüber Schmerz sogar noch hö her lag.
Berliner Morgenpost, Mittwoch, 14. September 2011



Warum Lachen gesund und glücklich macht

Die Medizin ist kostenlos und frei von Nebenwirkungen: Lachen ist gesund – das beweisen immer mehr Studien. Mit einem kurzen "Haha Hihi" ist es jedoch nicht getan. Je länger und je öfter man lacht, desto intensiver sind die Effekte - und die sind erstaunlich heilsam.

Gelotologie nennt sich das neue Fachgebiet, das die Auswirkungen des Lachens auf die körperliche und psychische Gesundheit untersucht. Wer jedoch heilsame Wirkung des Lachens nutzen will, muss bewusst Reize suchen, die zum Lachen anregen.

"Es gibt sehr unterschiedliche Anregungsarten", erläutert Michaela Schäffner, Vorsitzende des Verbandes Deutscher Lachtherapeuten in München. Sie unterscheidet verschiedene Kategorien: emotionale Anregung durch positive Grundstimmung etwa im Urlaub oder bei schönen Erinnerungen, kognitive Anregung zum Beispiel durch einen Witz oder eine Situationskomik sowie motorische Anregung durch Kitzeln. "Sowohl bei der kognitiven als auch bei der motorischen Anregung ist der Überraschungseffekt, das Kontrasterlebnis entscheidend. Deshalb brauche ich hier auch immer eine kommunikative Situation", sagt die Lach-Yoga-Therapeutin.
Mehr als hundert Muskeln sind beteiligt
Wenn das Gehirn einen solchen anregenden Reiz empfängt, löst es das eigene Lachen aus. Und das ist körperliche Schwerstarbeit. "Dabei sind insgesamt über hundert Muskeln beteiligt – von der Gesichtsmuskulatur bis zur Atemmuskulatur", erklärt Prof. Carsten Niemitz, Leiter des Instituts für Humanbiologie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin. "Bei vollem Lachen wird der ganze Körper erfasst: Der Kopf wird bewegt, der Körper biegt und krümmt sich. Der Fachmann nennt dies Generalisierung."
Dabei wird deutlich tiefer geatmet als sonst. Das wirkt sich im ganzen Körper aus: "Die Körperzellen werden mit mehr Sauerstoff versorgt und die Bronchien durchlüftet, Verbrennungsvorgänge befördert, Muskeln entspannt sowie Herz und Kreislauf angeregt", sagt Michael Titze, Dozent am Märkischen Institut für Psychotherapie in Baruth/Mark (Brandenburg).
Gleichzeitig unterstützt Lachen Heilungsprozesse im Körper. So bremst beispielsweise das Gehirn beim Lachen die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortison. Anspannung und Stress werden wie durch ein Sicherheitsventil abgelassen. Und: "Beim Lachen wird verstärkt Serotonin ausgeschüttet. Dies wird plakativ auch als Glückshormon bezeichnet. Wer viel lacht, fühlt sich also besser", sagt Humanbiologe Niemitz. Menschen, die unter Depressionen leiden, könnten gezieltes Lachen gewissermaßen zur Selbstmedikation nutzen.
Entsprechend wird in einigen medizinischen Bereichen gezielt Erheiterung als Therapie eingesetzt: Bei Demenzkranken hat sich der Einsatz lustiger Besucher bewährt. Und in Krankenhäusern besuchen Klinik-Clowns Schwerstkranke und sorgen für heilsame Ablenkung.

Aktivierung von T-Lymphozyten und Gamma-Interferon

Dort können auch weitere positive Effekte des Lachens zur Geltung kommen. Untersuchungen aus den USA lassen vermuten, dass Lachen die Immunabwehr stärkt: Es aktiviert offenbar körpereigene Mechanismen wie die T-Lymphozyten, die bei der Abwehr von Krebs von Bedeutung sind, sowie Gamma-Interferon, welches eine Vermehrung von Tumorzellen reduzieren kann. Auch wenn die letzten wissenschaftlichen Beweise noch ausstehen: "Die klinischen Alltagserfahrungen summieren sich so, dass man sie glauben kann und diese Chance auf jeden Fall nutzen sollte", sagt Niemitz.
Neben allen physiologischen verdienen auch die psychologischen Wirkungsweisen des Lachens Beachtung. "Gemeinsames Lachen zum Beispiel nach einem Sieg bei einem sportlichen Ereignis ist ein wichtiges Signal der Verbundenheit", sagt Psychotherapeut Titze. "Außerdem ist Lachen ein Schmiermittel für die Kommunikation."

Fröhliches Begrüßungslachen öffnet Türen. Verlegenes Lachen lässt Fehler oder Unsicherheiten weniger schwer wiegen. Entschuldigendes Lachen hilft, Missstimmungen aus der Welt zu schaffen. Solche Anlässe warten nur darauf, genutzt zu werden. Darüber hinaus können jedoch auch gezielt Anregungen gesucht werden. Zuhause tragen lustige Filme oder humorvolle Lektüre genauso zur Erheiterung bei wie Lach-Übungen vor dem Spiegel im Badezimmer. "Es gibt sogar Kassetten mit Lachgeräuschen zu kaufen, mit denen man sich auf der Couch berieseln lassen kann", schlägt Titze vor.
Eine gute Möglichkeit, Lachen zu trainieren, sind Treffen in einem regionalen Lachclub oder Lach-Seminare. Hier werden durchaus nicht nur Witze erzählt. Man muss auch nicht besonders humorvoll sein, um hier mitzulachen. Einzige Voraussetzung ist der Wille zum Lachen. "Beim Lach-Yoga wird zunächst mit diversen spielerischen Übungen die Lachmuskulatur aktiviert", erläutert Michaela Schäffner, Vorsitzende des Verbandes Deutscher Lachtherapeuten in München. Zu den Übungen gehören Geräusche, Mimik und Körperbewegungen genauso wie Atemtechniken und Zwerchfellstimulationen.

Die Welt online 16. Mai 2007

Zusätzliche Dokumentation zu "Lachen ist gesund" "Wir können nicht mehr lachen, wir seine eine depressive und unzufriedene Gesellschaft geworden. Den Humorschwund haben die Experten genau ausgerechnet: in den 50er Jahren lachten wir noch im Schnitt 18 Minuten am Tag. Vier Jahrzehnte später ist uns der Humor zu ganzen sechs Minuten verkümmert. Was sind die Gründe? Die Experten: Wir verlernen, dem Leben und uns selbst die komischen Seiten abzugewinnen. Therapeut Dr. Michael Titze: "Die Leute glauben, keinen Grund mehr zum Lachen zu haben, nicht einmal über sich selbst, wenn etwas schief geht."

Bild-Zeitung, Montag, 19. Oktober 98


Dr. Spaß Ha Ha Ha

Kunst im Krankenhaus - nicht zur ästhetischen Erbauung, sondern als Heilmittel Immer mehr Krankenhäuser haben Erfolg damit

Südwest Presse (Ulm) im Oktober 1997

Statt eine weitere Dosis Aspirin zu schlucken, lauscht der Schmerzpatient dem Klang der Violine. Ein anderer Patient, der zum ersten Mal aufstehen darf, wandelt auf dem langen Korridor der Klinik und betrachtet die ausgehängten Gemälde. Das Leben im Krankenhaus menschlicher zu gestalten und den Heilungsprozeß zu beschleunigen, ist das Ziel von künstlerischen Veranstaltungen, die mehr und mehr Einzug in die Kliniken nehmen.

"Kunst im Krankenhaus" heißt die Aktion, die vom Bundesverband Kultur und Gesundheit "Medi-Art" schon seit eineinhalb Jahren professionell betrieben wird. Der Verband betreut bereits 80 Mitglieder, überwiegend Krankenhäuser, aber auch Alten- und Kinderheime. "Wenn sich die Patienten entsprechend ihrer Umstände wohlfühlen, schreitet die Genesung schneller voran", betont die Vorsitzende des Verbandes, Regina Bollinger.

Ob Kunstausstellungen in Krankenhausfluren, ob Theaterstücke, Konzerte oder Werkstätten für eigene künstlerische Betätigung der Patienten - alles hat therapeutische Wirkung. Iinzwischen erkennen auch die angesprochenen Institutionen die Bedeutung dieser Aktion. "Die Reaktionen sind durchweg positiv, denn durch die Kunstwerke haben die Patienten Gelegenheit, über andere Dinge als nur über ihre Krankheit zu sprechen", bestätigt Rainer Wienhöwer, Chefarzt der Golzheimer Klinik in Düsseldorf. Die Kinderklinik in Freiburg hat ein "Kinder-Kultur-Bonbon" zur Unterhaltung der kleinen Patienten aufgebaut und das Evangelische Krankenhaus in Mülheim/Ruhr eine Kunstwerkstatt eingerichtet, in der die Patienten selbst zu Pinsel und Farbe greifen.


STUDIE / Spaßmacher auf Platz vier

Clowns im Krankenhaus - ein Pflaster für die Seele

Erster europäischer Klinikclowns-Kongress in Münster

VON ANNETTE VORPAHL/Südwest Presse (Ulm) vom 27. Juni 1998

Es gibt sie nicht auf Rezept. Aber ihre Wirkung ist durchschlagend. Risiken und Nebenwirkungen sind eher angenehmer Art: Clowns im Krankenhaus. Immer mittwochs "behandeln" sie ihre kleinen Patienten auf der Dialyse-Station der Uniklinik Freiburg. Dick ausgestopft, mit leuchtend roter Nase, Plüsch- Hausschuhen und im Nachthemd flitzt Clownin Floh alias Andrea Weber vom Galli-Theater über die Flure.

Mit einer Studie belegten während des weltweit ersten "Clinic-Clowns-Kongresses" am Universitätskrankenhaus Münster die Chefärztin der Berliner Kinderklinik Buch, Monika Schöntube und der Psychologe Joachim Meincke, was längst bekannt ist: Die kranken Kinder lieben die dummen Auguste.

"Sie fühlen sich den Clowns verbunden. Dadurch ertragen sie ihr Schicksal deutlich leichter", berichtet Dr. Schöntube.

Auf den drei Stationen Onkologie, Rheumatologie und Diabetes sind alle kleinen Patienten chronisch bis akut lebensbedrohlich erkrankt. Von 54 befragten Kindern fühlten sich die meisten am wohlsten, wenn die Clowns auftauchten. Bei der Frage, wer ihnen helfe, ihre Krankheit zu bewältigen, landeten die Spaßmacher nach Eltern, Schwestern und Ärzten auf Platz vier.

"Subtiles Eingehen" auf das einzelne Kind versteht sich von selbst bei den Clowns. Ein fertiges Programm wie im Zirkus spult keiner ab. Die Komiker sind gut informiert über ihre "Zuschauer", unterliegen einer Schweigepflicht und dokumentieren ihre Visiten. Neuerdings steigen sie sogar bis in den Operationssaal hinab. Wacht der kleine Patient aus der Narkose auf, ist schon einer da, der Mutter oder Vater zumindest kurzzeitig ersetzen kann.

Der therapeutische Humor ist an den europäischen Kliniken auf dem Vormarsch - das bewiesen die rund 90 Künstler mit ihrer Teilnahme am ersten Clinic-Clowns-Kongreß. In Deutschland stehen Ärzte und Klinikpersonal dem Spaß im Krankenhaus am verhaltendsten gegenüber. Die speziell ausgebildeten Botschafter der guten Laune müssen nicht selten um Anerkennung streiten. Oft würden sie mißverstanden als Kritik an der Arbeit des Arztes oder der Pflegekräfte.

"Der Clown ist nicht der Konkurrent des Arztes. Er ergänzt und erleichtert die pflegerische Tätigkeit", stellt Christian Heeck von den Kliniken der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster klar, die sich mit ihm sogar einen eigenen Kulturreferenten leisten. Sein Klinikum, das von nun an als Zentrum der europäischen Klinikclowns gilt, bietet schon seit 1993 "Theater im Flur", läßt den "Chor der Stimmlosen" erklingen, bringt "Mozart ans Krankenbett" und die Clowns in die Kinderambulanz.

"Lachen ist die beste Medizin" - das findet Christian Heeck zwar auch. "Krankenhaus macht krank" hört er jedoch lieber. Bestätigt fühlen dürfte er sich von allen, die einmal die berühmten Nebenwirkungen des Krankenhausaufenthaltes am eigenen Leib erfuhren: Zwang zur Untätigkeit, Einengung wesentlicher Lebensmöglichkeiten, das Gefühl von Passivität und Fremdbestimmung. Mit der Kultur will Heeck die Kliniken als Lebensraum für Menschen zurückgewinnen, ihnen zurückgeben, was verloren scheint: den Patienten eine Stimme verleihen, Begegnungen stiften, den Einzelnen in seinen gesunden Anteilen ansprechen. Das münstersche Kulturreferat ermutigte mittlerweile mehr als hundert Kliniken in der Bundesrepublik, Klamauk in die Korridore zu holen.

Der Spaß, so befand der Berliner Ärztekammerpräsident Dr. Ellis Huber, komme bei der heute angewendeten medizinischen Wissenschaft zu kurz. Die Medizin sei zu technisch geworden, sie habe sich zu sehr vom Menschen entfernt, und sie sei zu teuer geworden.

Wer wäre da nicht besser geeignet als der Clown, die Seelenlage des Kranken aufzugreifen, zu spiegeln und sich zum Verbündeten des Patienten zu machen?

Lachen bewirkt wahre Wunder im menschlichen Körper. Über 300 Muskeln soll es ansprechen, das Immunsystem stärken, den Schmerz lindern, Herz und Kreislauf kräftigen. Während eines spontanen Heiterkeitsanfalls schüttet der Körper glücksbringende Hormone, sogenannte Endorphine, aus.

Sogar eine Wissenschaft etablierte sich mittlerweile rund ums Lachen: die Gelotologie. Die Humorforschung findet allerdings zwiespältiges Echo. Die einen, wie Ärztekammerpräsident Huber, betrachten sie als ernstzunehmende wissenschaftliche Disziplin. Nach dem Erfolg des Clowns-Projekts regte er sogar einen "Beauftragten der Ärztekammer Berlin für Lachmedizin und Humortherapie" an. Andere wie der Münsteraner Kulturreferent meinen, die Wirkung des Lachens sei nicht mit Studien zu beleggen. Er sieht das Lachen lieber als "frei fluktierenden Virus als ein im Reagenzglas festgehaltenes Bakterium".

Daß die Spaßmacher in Weiß es durchaus ernst meinen, formulierte Michael Christensen aus den USA während des Kongresses. Der Vater der Clinic-Clowns-Bewegung und Leiter des Big Apple Circus in New York stellte klar: Der Schauspieler bedarf einer erstrangigen Ausbildung. Er muß aus dem Herzen arbeiten und dem Kind zeigen, daß es mit seiner Krankheit nicht allein ist, "die größte Aufgabe des Klinikclowns".



Lachen ist gesund

Die althergebrachte Meinung, daß Lachen gesund sei, wird nun ernst genommen. Gemäß der Zeitung The Vancouver Sun bieten einige Krankenhäuser in den Vereinigten Staaten Patienten jetzt "Unterhaltungsräume", Therapeuten führen eine "Lachtherapie" durch, und eine Organisation namens "Krankenschwestern pro Humor" gewinnt an Popularität. Wie es in dem Bericht heißt, haben Forscher festgestellt, daß Lachen "ein Gegenmittel gegen Streß" und "gut für das Immunsystem" sein könnte; einer bezeichnet es sogar als "innerliches Jogging". Ein Professor für Psychologie behauptet, so die Zeitung, daß "Lachen die Schmerzschwelle erhöht, da Endorphine — körpereigene schmerztötende Substanzen — freigesetzt werden". Und ein kanadischer Therapeut sagt, daß die Lachmuskeln des Gesichts "das Gehirn anweisen, ein Wohlgefühl zu erzeugen, ungeachtet in welcher Verfassung man gerade ist".

Medizinisches zum Thema Lachen

Beim Lachen wird die Einatmung vertieft und verlängert. Die Ausatmung wird zwar verkürzt, aber dennoch so aktiviert, dass es zu einer vollständigen Luftentleerung in der Lunge kommt. Der Gasaustausch wird dadurch im Vergleich zum Ruhezustand um das Drei bis Vierfache gesteigert.

43 Muskeln beschäftigt der Mensch dann, wenn er ein mürrisches Gesicht schneidet. Nur 17 Muskeln sind nötig, wenn er lacht. Beim Lachen massiert das Zwerchfell, das sich auf- und niederbewegt, die Organe im Bauchraum; die Verdauungssäfte werden angeregt.
Titze Michael, Die heilende Kraft des Lachens (Kösel Verlag München 1995).



Lachen ist gesund.

Der Volksmund weiß es schon lange. Inzwischen haben die Wissenschaftler nachgezogen.

So beschäftigt sich der Tuttlinger Psychotherapeut Michael Titze seit Jahren mit dem Thema Humor in der Therapie. "Viele meiner Klienten könne nicht lächeln. Selbst wenn sie es bewußt versuchen, bleibt ihr Gesichtsausdruck so angespannt, als wäre ein tiefer Schmerz in die Mimik eingefroren."

Dabei hilft Lachen, Schmerzen zu ertragen und wird in der Krebstherapie, vor allem aber in den Kinderstationen von Krankenhäusern als Therapie angewandt. Lachen sorgt für bessere Durchblutung von Herz und Lunge, die Abwehrzellen unseres Immunsystems werden aktiviert und die verbesserte Hirnfunktion führt zu mehr Aufmerksamkeit und Konzentration. Denn beim Lachen wird die Einatmung vertieft und verlängert, die Ausatmung verkürzt, aber dennoch so aktiviert, daß es zu einer vollständigen Luftentleerung in der Lunge kommt. Der Gasaustausch wird dadurch im Vergleich zum Ruhezustand um das Drei bis Vierfache gesteigert. Beim Lachen massiert das Zwerchfell, das sich auf- und abbewegt, die Organe im Bauchraum, der Verdauungssäfte werden angeregt. Grund genug für Therapeuten, die Sache mit dem Lachen ernst zu nehmen.
Übrigens: Worüber Sie lachen, ist völlig egal. Selbst der blödeste Witz ist gesund.
Brigitte, 30. März 1998



Kein Witz:

Dass Lachen gesund ist, konnte nun auch wissenschaftlich bewiesen werden. Auf einem Kongreß in Basel zum Thema "Humor in der Therapie" wiesen Mediziner und Psychologen daraufhin, daß Lachen entspannt, den Lebenswillen stärkt, Abwehrkräfte stimuliert und von Ängsten befreit. Die Wissenschaftler wollen darum endlich den Lachfaktor ernst nehmen und verstärkt in der Therapie körperlicher und psychischer Erkrankungen integrieren. Großen Erfolg haben schon heute die Clown-Doktoren in Kinderkliniken und Lachseminare für Erwachsene, in denen sie lernen, ihre inneren Heilkräfte zu mobilisieren.
Brigitte, 05. März 1998







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