Aufführungsrechte: Thomas Sessler Verlag, Bühnen- und Musikverlag, Johannesgasse 12, A- 1010 Wien
Premiere: Freitag, 08. Februar 2020
Besetzung:
Mehr Fotos im frei zugänglichen facebook-Album.
Karten für die Premiere
Karten für alle weiteren Vorstellungen
Der junge Mann, der kein Deutsch spricht, wird zum Adressaten des tief sitzenden Frusts des sich abgehängt fühlenden Rentner-Paares, welches sich selbst einsortiert in die Reihe der tief Beleidigten, die permanent bedauern, die eigenen Träume im Leben nicht so ganz verwirklicht zu haben. Herta und Gustl haken sich ein bei all jenen, die sich alleingelassen fühlen, von "der Politik", überfordert vom Digitalen und der Beschleunigung ihres Lebens, sehnsüchtig nach alten Zeiten (in denen angeblich alles besser war) und ihrer ureigenen Identität.
Kern allen Übels für Herta und Gustl: die Migration in Folge von Beschleunigung und Globalisierung.
In der aktuellen Hochgeschwindigkeitsphase der Geschichte, in der das Gespür für tatsächlichesTempo und Veränderung abgelöst wird von Empörungswellen mit eingebauter Hilflosigkeit, sind sie willkommene Ziel-Objekte populistischer Subjekte, welche diese Befondlichkeiten nicht nur weidlich für sich ausnutzen, sondern auch tatkräftig weitertreiben.
Und jetzt wollen auch noch die Flüchtlinge was?!
Herta und Gustl mutieren aber im Beisein Samirs mehr und mehr von vermeintlichen Ausländerfeinden zu Adoptiveltern mit Zuneigung. Typisch?! Hatten sie sich (beeinflusst von der widerlichen Propaganda interessierter Süppchenköchler) anfangs noch zu stereotypen, paranoiden Bemerkungen hinreißen lassen, von wegen arabische Männer seien "Samenschleudern" oder " Es gibt bald nur noch Turbanträger bei der Bundeswehr", so bekommt die Untergangsangst allmählich realistischere Züge. Am Ende bemühen sie gar eine Art deus ex machina der Luftfahrt. Ein Volksstück mit märchenhaftem Ende ...
Premiere: Freitag, 08. Februar 2020
Besetzung:
N. N., Herta Zamanik |
![]() Heinz Koch, August "Gustl" Knapp |
N. N., Samir Nablisi |
Regie / Ausstattung: Claudia Riese |
Mehr Fotos im frei zugänglichen facebook-Album.
Karten für die Premiere
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Zum Stück:
Peter Turrinis am 25. Januar 2018 im Theater in der Josefstadt (Wien) uraufgeführtes Volks-Stück "Fremdenzimmer" ist eines sicher nicht: ein Stück über Flüchtlinge. Fremdenzimmer führt vielmehr hinein in das Wohnzimmer von Herta und Gustl, wo es an Friede, Freude und Eierkuchen eher mangelt. Und dann finden die beiden eines Tages unversehens einen jungen Syrer in ihrer Wohnung vor. "Sowas kann ich nicht brauchen", lautet Gustls Begrüßung. Für Gastfreundschaft sind eben andere als er und seinesgleichen bekannt.Der junge Mann, der kein Deutsch spricht, wird zum Adressaten des tief sitzenden Frusts des sich abgehängt fühlenden Rentner-Paares, welches sich selbst einsortiert in die Reihe der tief Beleidigten, die permanent bedauern, die eigenen Träume im Leben nicht so ganz verwirklicht zu haben. Herta und Gustl haken sich ein bei all jenen, die sich alleingelassen fühlen, von "der Politik", überfordert vom Digitalen und der Beschleunigung ihres Lebens, sehnsüchtig nach alten Zeiten (in denen angeblich alles besser war) und ihrer ureigenen Identität.
Kern allen Übels für Herta und Gustl: die Migration in Folge von Beschleunigung und Globalisierung.
In der aktuellen Hochgeschwindigkeitsphase der Geschichte, in der das Gespür für tatsächlichesTempo und Veränderung abgelöst wird von Empörungswellen mit eingebauter Hilflosigkeit, sind sie willkommene Ziel-Objekte populistischer Subjekte, welche diese Befondlichkeiten nicht nur weidlich für sich ausnutzen, sondern auch tatkräftig weitertreiben.
Und jetzt wollen auch noch die Flüchtlinge was?!
Herta und Gustl mutieren aber im Beisein Samirs mehr und mehr von vermeintlichen Ausländerfeinden zu Adoptiveltern mit Zuneigung. Typisch?! Hatten sie sich (beeinflusst von der widerlichen Propaganda interessierter Süppchenköchler) anfangs noch zu stereotypen, paranoiden Bemerkungen hinreißen lassen, von wegen arabische Männer seien "Samenschleudern" oder " Es gibt bald nur noch Turbanträger bei der Bundeswehr", so bekommt die Untergangsangst allmählich realistischere Züge. Am Ende bemühen sie gar eine Art deus ex machina der Luftfahrt. Ein Volksstück mit märchenhaftem Ende ...